Foodfotografie

Dark and Moody Food Fotografie

Dark and Moody Food Fotografie

Es ist Zeit für einen weiteren Artikel zum Thema Food Fotografie. Wie ihr wisst, bin ich kein Profi, ich teile aber mein Wissen gerne mit euch. Ich war immer vom der Dark and Moody Food Fotografie hingezogen, aber lange Zeit klappte bei mir diese Art der Fotografie nicht. In den letzten Monaten habe ich mich intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt und nun bin ich mit den Ergebnissen zufrieden. Daher entschloss ich mich mein Wissen mit euch zu teilen und euch ein paar Tipps dazuzugeben.

Was ist Dark and Moody Food Fotografie?

In der Food Fotografie gibt es meistens 2 Stile: hell und luftig oder dunkel und stimmungsvoll. Helle und luftige Fotos zeichnen sich häufig durch sanftes Licht und gut beleuchtete Motive aus. Dieser Stil wird am meisten benutzt (vor allem in der kommerziellen Fotografie), da er perfekt ist, um alle Elemente des Essens zu zeigen.

Der Dark and Moody Stil hat hingegen eine malerische Komponente. Dieser Stil verwendet die Chiaroscuro Technik. Chiaroscuro ist ein italienischer Begriff, der ursprünglich aus der Malerei kommt und nichts anderes als „hell-dunkel“ bedeutet. Der Begriff bezieht sich auf den starken Kontrast zwischen Schatten und Licht in dem Bild. Die Technik führt das Auge des Betrachters zu einem bestimmten Bereich im Foto, zum Helden des Fotos – in unserem Fall das Essen und erzeugt eine dramatische Stimmung. Diese Technik findet man in viele Gemälde z.B. von Caravaggio, Vermeers oder Rembrandt.

Cocktail

Es ist recht einfach, helle und luftige Fotos zu kreieren. Aber die dark and moody Fotografie erfordert viel mehr Planung, Kontrolle und Technik. So schwer ist es aber auch nicht, man muss nur ein paar Sachen berücksichtigen.

Dunkle Requisiten und Hintergründe

Die Wahl der Requisiten (Teller, Besteck, Schüsselchen oder Tücher), ist bei diesem Stil sehr wichtig. Beim Mystic Light Stil (ein weiterer Name für diesen Stil) geht es darum, den Hintergrund im Schatten zu halten und die Aufmerksamkeit auf das Gericht zu lenken. Unser Auge fixiert automatisch den hellsten Bereich aus einem Foto als erster und das sollte unser Motiv sein. Aus diesem Grund wählen wir dunkle Hintergründe und Requisiten in neutralen Farben.

Dark and Moody Props

Gut geeignet für die moody Fotografie sind Vintage-Utensilien mit Patina. Matte Teller eignen sich auch sehr gut. Als Hintergrund eignen sich dunkle Hintergründe, verwittertes Holz oder auch ein Backblech mit leichten Rostspuren. Auf Flohmärkte oder second Hand Plattformen kann man solche Teile leicht finden.

Food Styling

Wie ich bereits am Anfang gesagt habe, verwendet man den dark and moody Stil nicht sehr oft in der kommerziellen Fotografie. Aber er wird oft in der redaktionellen Food-Fotografie eingesetzt, z.B. in Kochbüchern und Food-Magazinen. Da muss das Essen nicht perfekt gestylt sein, sondern das Bild sollte einem einladen sich zu Tisch zu setzten.

Das erzeugt man, indem man z.B. Krümel über den Tisch verteilte, zerknitterte Servietten verwendet oder man platziert den einen oder anderen Klecks strategisch. Die Kunst dabei ist nicht zu übertreiben, denn die Grenze zwischen rustikal und schlampig ist schmal.

Spinat

Licht & Lichtmanipulation

„Dunkel“ bedeutet nicht unbedingt, dass wir im Dunkeln oder mit „schwachem Licht“ fotografieren. Wichtig ist aber auch, dass es im Raum, in dem man fotografiert nicht sehr hell ist. Sollte das der Fall sein, kann man sich z.B. vom Fenster entfernen, so verringert sich auch das Licht, welches auf das Motiv fällt. Oder man verwendet dunkle Vorhänge, um den Lichteinfall zu minimieren.

Es reicht aber nicht nur, den Raum abzudunkeln. Man muss das Licht so manipulieren um die Aufmerksamkeit auf das Hauptmotiv zu. Wir wollen ja keine dunkle Bilder, sondern wir wollen sie stimmungsvoll.

Um Schatten dort einzusetzen, wo man sie möchte, verwendet man schwarze Reflektor Karten (z.B. schwarzen Karton). Man platziert sie dort, wo man das Licht reduzieren möchte bzw. wo man die Schatten verstärken möchte. Hier muss man etwas herumprobieren, bis man das gewünschte Ergebnis hat, denn jedes Set ist anders.

Dark and Moody Set

Equipment & Kamerasettings

In der Regel wird bei der Dark and Moody Food Fotografie empfohlen das Bild in der Kamera leicht unterzubelichten. Auf diese Weise behaltet man Details bei, ohne dass die Gefahr besteht, dass Lichter und Schatten ausgeblasen werden.

Ich empfehle immer ein Stativ zu benutzen. Bei schlechteren Lichtverhältnissen muss man dann nicht die ISO erhöhen, was zu Bildrauschen führen kann, sondern man verlängert einfach die Verschlusszeit, um die richtige Belichtung zu erzielen. Solange man etwas Licht hat, kann man mit einer Langzeitbelichtung ein richtig belichtetes Bild aufnehmen. Dazu muss man aber im manuellen Modus fotografieren.

Ich empfehle auch die Verwendung des Timers oder eines Fernauslösers – das verhindert Verwacklungen und unscharfe/ verschwommene Bilder. Der Fokus sollte auf dem Hauptmotiv liegen.

Nachbearbeitung

Die richtige Nachbearbeitung wecken die Bilder zum Leben. Verwendet die Luminanz-Regler in Lightroom oder Camera RAW, um die Farben individuell aufzuhellen. Verwendet globale und lokale Anpassungen, um das Beste aus dem Essen herauszuholen, anstatt die Belichtung im gesamten Bild zu erhöhen, was dazu führen kann, dass Ihre Schatten flach fallen. Nicht vergessen – das Essen sollte hell sein und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Dark and Moody Bildbearbeitung

Fazit:

Die Dark and Moody Food Fotografie ist großartig, aber es erfordert Übung, um die gewünschte Stimmung zu erzeugen. Hier könnt ihr mehr von meinen Bildern in diesem Stil sehen. Und wie alles sind diese nur Anregungen. Probiert herum, schaut, was euch gefällt. Ich zeige euch jetzt noch ein Bild, wo ich mich nicht an alle Tipps/ Anregungen gehalten habe. Die von mir verwendeten Props waren weiß und hell – und trotzdem hat das Bild was Mystisches.

Buchteln moody

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir sagen würdet, ob ihr bereits Erfahrung mit der Dark and Moody Food Fotografie hattet? Habt ihr noch zusätzliche Tipps?

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8 Kommentare

  • Antworten
    Sigrid
    15. Februar 2021 um 17:51

    Liebe Diana,
    deine Bilder sind wunderbar, man merkt, dass du dich schon viel mit diesem Fotostil auseinander gesetzt hast. Da bekomme ich direkt wieder Lust darauf, obwohl ich immer wieder auf die helle Art fotografiere. Hab vielen Dank für die schönen Tipps.
    Liebe Grüße
    Sigrid

    • Antworten
      Diana
      26. Februar 2021 um 12:46

      Vielen Danke liebe Sigrid. Ja, mir taugt dieser Stil sehr, aber ich habe auch Phasen, wo ich lieber hell fotografiere.
      LG, Diana

  • Antworten
    Patces Patisserie
    15. Februar 2021 um 8:36

    Du hast wirklich tolle Requisiten! Dark Mood Fotografie finde ich manchmal sehr ansprechend und versuche mich hier und da damit, aber meist lande ich dann doch wieder beim normalen Tageslicht 😀

    • Antworten
      Diana
      26. Februar 2021 um 13:01

      Danke sehr. Mit den Jahren hat sich einiges gesammelt 🙂
      Ja, ich weiß, was du meinst. Ich fotografiere gerne dark and moody aber auch die helle Fotografie gefällt mir sehr.
      LG, Diana

  • Antworten
    Heidi
    14. Februar 2021 um 22:31

    Echt toll erklärt. Da sieht man schon sehr deutlich den Unterschied. Ich muss gestehen ich mag es schon sehr wenn Bilder mit Essen gut in Szene gesetzt sind. Da bin ich ganz bei Dir…. und leider auch kein Profi.
    Von daher Danke für´s teilen :))
    LG heidi

    • Antworten
      Diana
      26. Februar 2021 um 13:02

      Vielen Dank liebe Heidi.
      LG, Diana

  • Antworten
    Christine
    12. Februar 2021 um 12:34

    Das ist ein Stil, den ich gerade bei dieser Art von Fotos auch wirklich gern mag und sehr, sehr schön finde!
    Und gerade bei der Food Fotografie habe ich mir auch schon viel was Licht angeht für Porträts abgeschaut…

    • Antworten
      Diana
      26. Februar 2021 um 13:03

      Ich finde diesen Stil auch sehr schön. Es hat was mystisches, spannendes, stimmungsvolles.
      LG, Diana

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